Kaliforniens E-Bike-Förderprogramm: Was ist der Grund dafür?

Der mit Spannung erwartete Start des kalifornischen E-Bike-Förderprogramms hat sich um zwei Jahre verzögert, was viele fragen lässt, was los ist . Da es keinen konkreten Zeitplan gibt, stellen sich Fragen zur Verwaltung des Programms, insbesondere in Bezug auf Pedal Ahead , die mit der Überwachung des Programms beauftragte Organisation.
Verzögerungen und Rückschläge
Schlagzeilen, die den Verbleib der kalifornischen E-Bike-Förderung in Frage stellen, sind an der Tagesordnung. Trotz der Zusicherung des California Air Resources Board (CARB), das Programm werde „bald“ starten, sind tatsächliche Fortschritte bislang nicht zu verzeichnen.
Um Fragen wie Fairness und effektive Geldverteilung zu klären, wurde ein „Soft Launch“ eingeleitet. Details zu dieser Phase sind jedoch schwer zu bekommen. Laut CARB findet der Soft Launch in Gebieten wie Barrio Logan in San Diego, Teilen der San Francisco Bay Area, der Innenstadt von Fresno und nicht näher bezeichneten Stammesgebieten im ganzen Bundesstaat statt. Die meisten bisher ausgegebenen Gutscheine wurden in San Diego eingelöst, wo Pedal Ahead, der Verwalter des Programms, seinen Sitz hat.
Mangelnde Transparenz
Informationen zum Soft Launch sind nach wie vor rar. Die FAQ-Seite des Programms wurde zwar verbessert, enthält aber weiterhin keine wichtigen Details zu Standorten, Öffentlichkeitsarbeit und beteiligten Organisationen. Die Antworten der CARB-Mitarbeiter fielen langsam und vage aus, was die Frustration über die verzögerte Umsetzung des 30-Millionen-Dollar-Programms noch verstärkte.
Kontroverse um Pedal Ahead
Die San Diego Union Tribune berichtete kürzlich , dass gegen Pedal Ahead wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten ermittelt wird und ein Mitarbeiter wegen nicht gezahlter Löhne verklagt wird. Auch Bedenken hinsichtlich der Verbindungen der Organisation zum ehemaligen CARB-Vorstandsmitglied Nathan Fletcher sind aufgetaucht. Trotz dieser Bedenken beharrt CARB darauf, dass Pedal Ahead wegen seines E-Bike-Erlebnisses ausgewählt wurde.
Hintergrund und Bewerbungsprozess
Im Jahr 2021 stellte der Staat auf Betreiben der California Bicycle Coalition 10 Millionen Dollar für ein landesweites E-Bike-Förderprogramm bereit, dessen Starttermin im Juli des folgenden Jahres sein sollte. Die CARB erhielt Bewerbungen von drei Organisationen: GRID Alternatives, dem Center for Sustainable Energy und Rider Safety Visibility (RSV), die Pedal Ahead betreibt.
GRID Alternatives hat in Zusammenarbeit mit Ecology Action einen umfassenden Plan vorgelegt und damit ein klares Verständnis der staatlichen Anforderungen gezeigt. Im Gegensatz dazu orientierte sich der Vorschlag von RSV eher an seinem bestehenden „Loan-to-Own“-Programm in San Diego und nicht an der Vision des Staates, direkte finanzielle Unterstützung für den Kauf von E-Bikes bereitzustellen.
Trotz der Unterschiede wählte CARB Pedal Ahead als Programmadministrator aus und gab die Entscheidung im August 2022 bekannt, einen Monat nach dem geplanten Starttermin.
Bedenken und Verzögerungen
Es kamen sofort Zweifel an der Eignung von Pedal Ahead für die Leitung des Programms auf, insbesondere im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit. Kritiker spekulierten, ob persönliche Beziehungen die Auswahl beeinflusst hätten. Trotz dieser Bedenken betonte CARB, dass die Rolle des Administrators in erster Linie in der Verwaltung der Öffentlichkeitsarbeit liege, obwohl Pedal Ahead offenbar nicht über die erforderliche Erfahrung verfügte.
Der langsame Entscheidungsprozess führte zu weiteren Verzögerungen und veranlasste CARB dazu, zahlreiche Arbeitsgruppensitzungen abzuhalten, um die Programmparameter wie Teilnahmekriterien, Anreizhöhe, geografische Verteilung, E-Bike-Typen, Batteriezertifizierung, Beteiligung von Einzelhändlern und Bildungsunterstützung zu verfeinern.
Trotz anhaltender Bemühungen steht ein Starttermin noch nicht fest, und aktuellen Berichten zufolge wird Pedal Ahead derzeit vom Justizministerium und dem CARB untersucht. SANDAG , ein weiteres Unternehmen, das Pedal Ahead für sein E-Bike-Programm unter Vertrag genommen hat, hat seine Rolle aufgrund einer internen Überprüfung kürzlich eingeschränkt.
Vorwärts gehen
Sowohl CARB als auch Pedal Ahead wurden für ihre mangelnde Transparenz kritisiert. CARB hat zwar einige Ressourcen zur Verfügung gestellt, darunter eine Karte zugelassener E-Bike-Händler und eine Liste berechtigter E-Bikes, die Kommunikation über den Fortschritt des Programms war jedoch unzureichend.
Bei einem kürzlichen Treffen gab CARB bekannt, dass das Programm insgesamt 30 Millionen Dollar bereitstellen wird, wobei 5 Millionen Dollar für einkommensabhängige Antragsteller vorgesehen sind. Es ist jedoch unklar, wie der Vertrag mit Pedal Ahead in diese Finanzierung passt und ob CARB seinen Vertrag über die ursprüngliche Zuteilung hinaus verlängern wird.
Trotz dieser Herausforderungen erhalten etwa 50 gemeindebasierte Organisationen Mikrozuschüsse für ihre Öffentlichkeitsarbeit, und CalBike hat, obwohl es nicht offiziell an dem Programm beteiligt ist, maßgeblich dazu beigetragen, die Öffentlichkeit auf dem Laufenden zu halten.
Das große Ganze
Die Verzögerung beim Start des Förderprogramms verdeutlicht ein größeres Problem: die Notwendigkeit einer stärkeren Unterstützung, um E-Bikes zu einem zugänglichen und weit verbreiteten Verkehrsmittel zu machen. Die aktuelle Finanzierung ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber nicht aus, um wesentliche Veränderungen herbeizuführen.
Damit E-Bikes die Verkehrsemissionen wirklich senken und praktikable Alternativen bieten können, müssen sie mit umfassenden Infrastrukturverbesserungen einhergehen, darunter sichere Straßen, Wartungsunterstützung und öffentliche Aufklärung. Nur dann können wir auf einen sinnvollen Wandel hin zu nachhaltiger urbaner Mobilität hoffen.